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21. Dez, 2023

Maut- und CO2-Erhöhung: Welche Auswirkungen hat dies auf die Immobilienpreise im Jahr 2024?

Steigende Immobilienpreise durch Maut- und CO2-Erhöhung?
Steigende Immobilienpreise durch Maut- und CO2-Erhöhung?

Alle Jahre wieder – kommt bekanntlich nicht nur der Weihnachtsmann, sondern auch die nächste Steuererhöhung. Für das kommende Jahr 2024 wird die CO2-Steuer erneut angehoben. Was dies für die Energiekosten eines Hauses und generell für den Immobilienmarkt bedeuten könnte, darauf wagen wir in diesem Artikel einen Ausblick.

Steuern können den Preis von Immobilien erheblich beeinflussen

Generell haben Steuern immer Einfluss auf den Preis einer Immobilie. Dabei gilt natürlich, dass die Immobilienpreise teurer werden, wenn die steuerliche Belastung im Bereich der Immobilien ansteigt. Doch wie wirken sich Steuern ganz konkret auf den Preis einer Immobilie aus?

  • Kauf- und Verkaufsentscheidungen: Höhere Steuern wie zum Beispiel für den Grunderwerb erhöhen die Kosten für den Erwerb von Immobilien, was die Kaufentscheidung negativ beeinflussen kann. Dies kann zu Druck auf die Preise im Immobilienmarkt führen.
  • Besitzkosten: Jährlich beeinflussen Grundsteuern und andere Immobiliensteuern die Immobilienbesitzkosten. Dies kann sich auf die Rentabilität von Immobilieninvestitionen und damit auch negativ auf die Preise auswirken.
  • Investitionen und Bau: Steuervergünstigungen für Renovierungs- oder Bauvorhaben können das Interesse an Investitionen in Immobilien anregen und somit die Preise positiv beeinflussen.
  • Regionale Unterschiede: Die Steuersätze und -arten variieren häufig je nach Region. Dies führt dazu, dass sich die Preise für Immobilien in Regionen mit unterschiedlichen Steuergesetzen unterschiedlich entwickeln können.

Zusammengefasst: Steuern können Auswirkungen auf das Angebot, die Nachfrage und die Rentabilität von Immobilieninvestitionen haben, was die Preise in die ein oder andere Richtung beeinflussen kann. Die Stärke der Auswirkung wird durch die Art der Steuer, die lokalen Marktbedingungen und andere Faktoren bestimmt.

Mauterhöhung 2024
Mauterhöhung 2024

Mauterhöhung 2024 inzwischen beschlossene Sache

Der Bundestag hat kürzlich beschlossen, die Maut für Lastwagen auf Autobahnen und Bundesstraßen zu erhöhen und die Regelung auf neue Arten von Fahrzeugen zu erweitern. Diese Erhöhung ist Teil einer Initiative, die darauf abzielt, Investitionen in den Schienenverkehr zu fördern. Seit dem 1. Dezember 2023 wird gemäß dem Gesetz, das von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) vorgelegt wurde, ein CO2-Aufschlag für die Verwendung von Fernstraßen erhoben. Es wird davon ausgegangen, dass die Preise für die meisten Fahrzeugkombinationen mit einem höchstzulässigen Gesamtgewicht von bis zu 40 Tonnen um fast 86 % steigen werden – das entspricht 35,4 Cent pro Kilometer.

Ab Juli 2024 wird die Mautpflicht auch für leichtere Transporter ab einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen gelten, anstatt bisher nur für Lkw mit einem Gesamtgewicht von mehr als 7,5 Tonnen. Es sollte jedoch betont werden, dass Handwerksbetriebsfahrten von dieser Gebühr ausgenommen sind.

Über 30 Milliarden Euro Mehreinnahmen erwartet

Die erwartete Mehreinnahme durch diese Gesetzesnovelle ist erheblich. Man erwartet, dass die Mehreinnahmen zwischen 2024 und 2027 ungefähr 30,5 Milliarden Euro betragen werden. Es ist geplant, die Hälfte der zusätzlichen Mittel für die Verbesserung der Fernstraßen des Bundes zu verwenden und der Rest in "Maßnahmen im Bereich der Bundesschienenwege" fließen zu lassen, wie es im Gesetz festgelegt ist.

Wie steigen die CO2-Preise ab 2024?

Der CO2-Preis steigt jedes Jahr. Nur für das Jahr 2023 gab es eine Ausnahme, da die Energiepreise aufgrund des Krieges in der Ukraine zwischenzeitlich sehr hoch waren. Aus diesem Grund betrug der CO2-Preis im Jahr 2023 wie im Jahr 2022 30 Euro pro Tonne.

Der CO2-Preis wird zum 1. Januar 2024 jedoch erneut steigen. Im Dezember 2023 hat die Bundesregierung beschlossen, den CO2-Preis für 2024 bei 45 Euro pro Tonne ausgestoßenem CO2 festzulegen. Im Jahr 2025 wird der CO2-Preis dann bei 55 Euro pro Tonne liegen.

CO2-Preise ab 2024
CO2-Preise ab 2024

Was können Sie gegen steigende CO2-Preise unternehmen?

Die beste Devise gegen hohe CO2-Kosten lautet Energie sparen. So gibt es sicherlich auch in Ihrem Haushalt viele Möglichkeiten, um die Heizkosten kurzfristig zu reduzieren. Um hohen Heizkosten langfristig den Kampf anzusagen, ist eine energetische Sanierung die effektivste Methode.

Denken Sie in einer ruhigen Minute also einmal darüber nach, wie Sie in Zukunft heizen möchten, insbesondere wenn Ihr Öl- oder Gaskessel inzwischen in die Jahre gekommen ist. Es könnte sich lohnen, die Heizung zu wechseln. Unter anderem lassen sich energetische Maßnahmen in den Bereichen Sonnenenergie, Biomasse und Erdwärme mit Förderkrediten und Zuschüssen finanzieren.

Ein vorsichtiger Ausblick: Welche konkreten Auswirkungen für den Immobilienmarkt sind durch die Maut- und CO2-Steuererhöhung zu erwarten?

Die Maut- und CO2-Steuererhöhung wird die Immobilienpreise neben schon gestiegenen Zinsen und Baukosten definitiv auch beeinflussen. Die Auswirkungen sind eher indirekt als direkt. Hier sind einige Dinge zu beachten:

  • Transportkosten: Die Kosten für den Transport steigen, wenn die Maut erhöht wird. Dies könnte die Baumaterialkosten weiter erhöhen. Höhere Baukosten sorgen indirekt für höhere Preise bei Neubauten.
  • Verbraucherpreise: Eine Erhöhung der Maut und der CO2-Steuer werden sehr wahrscheinlich auch Auswirkungen auf die allgemeinen Verbraucherpreise haben. Die Menschen könnten dann weniger bereit oder in der Lage sein, Immobilien zu erwerben.  Ganz konkret haben wir dies bereits im Zuge der Inflation in den letzten beiden Jahren erlebt. Nahezu alle Dinge des täglichen Lebens sind teurer geworden, was das finanzielle Budget für den Kauf oder Bau einer Immobilie immer enger schnürt.
  • Umweltbewusstsein: Erhöhte CO2-Steuern könnten die Aufmerksamkeit auf Umweltprobleme lenken und die Nachfrage nach energieeffizienten Häusern erhöhen. Dies könnte zu einem Anstieg der Preise für diese Art von Immobilien führen. 
  • Ladenhüter: Dadurch, dass unsanierte Immobilien von den CO2-Erhöhungen viel stärker betroffen sind als neuere oder sanierte Immobilien, wird diese Immobilienklasse voraussichtlich weiter an Wert verlieren.

Natürlich haben noch viele andere Faktoren Einfluss auf die Immobilienpreise, darunter Zinssätze, Einkommen, die Bevölkerungsentwicklung und die allgemeine Wirtschaftslage. Daher ist es schwierig, präzise vorherzusagen, wie sich die Maut- und CO2-Steuererhöhungen auf die Preise für Immobilien auswirken werden. Um eine noch bessere Einschätzung für eine bestimmte Region oder ein bestimmtes Objekt zu erhalten, empfiehlt es sich, einen Immobilienexperten zu Rate zu ziehen.

Bildquellen: © bluedesign, #277831496, © Jürgen Fälchle, #68348838, © fotomek, #217680903,


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